Donnerstag, 7. April 2011

Hure Babylon

Die Hure Babylon in der Johannesoffenbarung

In der Offenbarung des Johannes wird die Hure Babylon stets als „die Große“ bezeichnet. Ihre Kennzeichen sind Hurerei und Gräuel (d. h. Götzendienst), ja sie ist sogar der Ursprung, die „Mutter“ dieser Sünden.

(Offenbarung 17:5) . . .Und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: „Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.“



Der Reichtum und die Pracht der Hure Babylon sind vergänglich, von einem Tag auf den anderen, ja sogar in einer Stunde wird sie in bitterste Armut, Nacktheit und Einsamkeit gestürzt werden.

(Offenbarung 18:16-19) . . .Wie schade, wie schade — die große Stadt, bekleidet mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und reich geschmückt mit goldener Zier und kostbaren Steinen und Perlen, 17 denn in e i n e r Stunde ist so großer Reichtum verwüstet worden!‘ Und jeder Schiffskapitän und jeder, der zu Schiff irgendwohin reist, und Seeleute und alle, die sich ihren Lebensunterhalt durch das Meer verdienen, standen in der Ferne 18 und schrien, als sie den Rauch ihres Brandes anschauten, und sprachen: ‚Welche Stadt ist gleich der großen Stadt?‘ 19 Und sie warfen sich Staub auf ihre Häupter und schrien, weinend und trauernd, und sprachen: ‚Wie schade, wie schade — die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meer haben, aufgrund ihrer Kostbarkeit reich wurden, denn in e i n e r Stunde ist sie verwüstet worden!‘

Darüber werden sich die unter der Herrschaft der Hure Leidenden, allen voran die Christen, freuen und laut jubeln.
(Offenbarung 19:1-3) . . .Nach diesen Dingen hörte ich etwas, was wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel war. Sie sprachen: „Preiset Jah! Die Rettung und die Herrlichkeit und die Macht gehören unserem Gott, 2 denn seine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Denn er hat das Gericht an der großen Hure vollzogen, die die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und er hat das Blut seiner Sklaven an ihrer Hand gerächt.“ 3 Und gleich darauf sagten sie zum zweitenmal: „Preiset Jah! Und der Rauch von ihr steigt weiterhin auf für immer und ewig.“

In der Reformationszeit haben Martin Luther und John Knox die römisch-katholische Kirche als Hure Babylon bezeichnet, wie vor ihnen bereits Girolamo Savonarola und Friedrich II. anlässlich seines ausgedehnten Streits mit Papst Gregor IX.

Lucas Cranach der Ältere: „Die Babylonische Hure“, 1534. Kolorierter Ausschnitt eines Holzschnitts zur Lutherbibel. Die babylonische Hure ist auf diesem Bild mit einer päpstlichen Tiara dargestellt.
Auch Dante nutzt dieses Bild im 19. Gesang des Inferno und im 32. Gesang des Purgatorio für seine Kritik an der Amtsführung des Papstes Bonifaz VIII. Dieser soll die Kirche durch Lügen und Betrug an sich gebracht haben, was eine Anspielung auf die umstrittene Abdankung Coelestin V. ist.

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